Im Jugendalter ist das Austesten von Sexualität und intimen Beziehungen ein zentrales Thema. Dabei macht mehr als die Hälfte der Jugendlichen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Aber Jugendliche sind nicht nur Betroffene – viele beobachten auch Grenzverletzungen oder Übergriffe und werden so zu Bystandern. Ob sie in diesen Situationen eingreifen oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Gleichzeitig vertrauen sich betroffene Jugendliche häufig nicht einer erwachsenen Vertrauensperson an, sondern eher Gleichaltrigen, sogenannten Peers. Diese finden sich oft unfreiwillig in einem Spannungsfeld zwischen Geheimhaltungs- und Handlungsdruck und fühlen sich überfordert.
Die Fortbildung zeigt auf, wie wir Jugendliche darin unterstützen können, handlungsfähig zu bleiben, wenn sie sexuelle Übergriffe beobachten und/oder zur Vertrauensperson werden.
Ziele
- Wissen über den Prozess des Anvertrauens
- Sensibilisierung für Bystander-Perspektive
- Erarbeitung einer Haltung
- Vermittlung von Handlungskompetenzen, um Jugendliche zu stärken und vor Überforderung zu schützen
Inhaltliche Schwerpunkte
- Prävalenzen zu sexualisierter Peergewalt
- Phänomen des Bystander-Effekts
- Jugendliche als Vertrauenspersonen
- Einflussfaktoren auf die Entscheidung von Jugendlichen, (nicht) zu helfen
Methoden
Impulsbeitrag, Kleingruppenarbeit, Praxisbeispiele, Diskussion
Birgit Niendorf
E-Mail: BirgitNiendorfvioletta-hannover [doodod] de