Gehen Sie mit Ihrer Tochter ins Gespräch. Stellen Sie Fragen. „Woher kennt sie den Mann, seit wann schreibt sie mit ihm und warum schickt sie ihm Nacktfotos“?
Erklären Sie Ihrer Tochter, warum Sie sich Sorgen machen, ohne dabei Vorwürfe zu formulieren. Beispielsweise: „Ich habe Angst, dass die Fotos irgendwo im Internet kursieren und irgendwann ganz viele Menschen (Mitschüler*innen, Lehrkräfte, zukünftige Arbeitgeber*innen…) diese Fotos gesehen haben“.
Ihre Sorge ist nicht unberechtigt. Es besteht die Gefahr, dass der Mann die Fotos weitergibt/ in den Medien teilt und so andere Menschen darauf Zugriff haben. Fotos und Videos im Internet sind kaum wieder zu löschen. Sie können geteilt oder kopiert werden. Es kann passieren, dass Nacktbilder auf einschlägigen Pornoseiten landen und dort von vielen Menschen angeschaut und genutzt werden. Es kann sein, dass diese Fotos irgendwann von dem Mann zur Erpressung genutzt werden, um Ihre Tochter zu bestimmten weiteren intimen Handlungen zu zwingen.
Kinder und Jugendliche können sich nur vor etwas schützen, worüber sie Bescheid wissen. In diesem Sinne ist es wichtig, mit Kindern und Jugendlichen über Risiken im Netz zu sprechen und ihnen Handlungsstrategien zu vermitteln.
Sie können Ihrer Tochter den Besuch einer Beratungsstelle vorschlagen. Sie können auch für sich selbst einen Termin in einer Beratungsstelle vereinbaren. Die Beraterin wird mit Ihnen besprechen, wie Sie weiter mit Ihrer Tochter umgehen können.