Jede*r siebte Erwachsene berichtet von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend. Für Physiotherapeut*innen ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass zu ihren Patient*innen auch betroffene Kinder und Jugendliche zählen.
Gerade in körpernahen Berufen braucht es eine Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt. Es stellt sich die Frage, wie Behandlungsmethoden möglichst grenzwahrend und einfühlsam umgesetzt werden können, besonders bei Funktionsstörungen im Becken. Gleichzeitig können Physiotherapeut*innen durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu wichtigen Ansprechpersonen werden. Kinder und Jugendliche können sich in dem geschützten Raum öffnen oder durch ihr Verhalten Hinweise auf mögliche Übergriffe geben.
In dieser Fortbildung geht es um grundlegendes Wissen zu sexualisierter Gewalt. Die Schwerpunkte liegen auf den Handlungsmöglichkeiten in der Physiotherapie, grenzwahrendem Umgang sowie der Reaktion auf Kinder und Jugendliche, die sich während der Behandlung anvertrauen.
Inhalte
- Begriffsbestimmung und Abgrenzung von Grenzverletzungen und Übergriffen
- Grenzwahrender Umgang in der Behandlung
- Signale und Äußerungen von betroffenen Kindern und Jugendlichen
- Erste Reaktionen auf Äußerungen betroffener Kinder und Jugendlicher
- Weitere Schritte und Ansprechpartner*innen für Physiotherapeut*innen bei Vermutung oder Wissen von sexualisierter Gewalt
Ziele
- Annäherung an das Thema sexualisierte Gewalt
- Sicherheit durch Wissensaneignung
- Handlungskompetenz bei Vermutung auf sexualisierte Gewalt
Das Web-Seminar findet live und interaktiv statt. Alle Informationen zur Online-Plattform erhalten Sie nach der Anmeldung.
Methoden
Vortrag, Übungen, Kleingruppenarbeit, Diskussion
Birgit Niendorf
E-Mail: BirgitNiendorfvioletta-hannover [doodod] de